Dr. Thomas Brotzler
            Fine-Art-Fotografie

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            Nr. 08|2013 

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Einzelausstellung "Nocturnes industriels, sacraux et urbains" | Bericht von der Vernissage am 21. April 2013, Einladung zum Künstlergespräch am 12. Mai 2013

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kunstfreunde,

im letzten Rundschreiben 07|2013 (siehe untenstehender Link) hatte ich bereits über mein Konzept zur Nachtfotografie und die Vorbereitungen der aktuellen Ausstellung berichtet. Die Oberderdinger Galerie im Aschingerhaus sucht durch ihre Art des Innenausbaus ihresgleichen - insbesondere durch die freitragenden Emporen, die letztlich einen Blick auf drei Ebenen auf die Exponate erlauben. Entsprechend mühsam gestaltete sich allerdings auch die Anlieferung und Hängung der insgesamt sechs Zentner wiegenden Werke in teilweise luftiger Höhe am 19.04.2013, so daß ich den "Hexenschuß meines Lebens" erlitt und mich plötzlich uralt fühlte ...

Wunderschön organisiert (und damit die beschriebenen Unbilden zum Großteil vergessen machend) zeigte sich dann allerdings die Vernissage am 21.04.2013.

Ganz warmherzig und ankedotenreich begrüßte Bürgermeister Thomas Nowitzki die am Sonntagmorgen zahlreich Erschienenen. Wir hörten von der Geschichte der in der heutigen Galerie geborenen und später nach Berlin gegangenen Brüder August und Carl Aschinger, die dort ab 1892 ihre "Bierquellen" - anfangs Stehbierhallen, in denen man später auch schnell, gut und billig essen konnte - gründeten. "Eine Art früher MacDonald's war das", merkte Nowitzki noch augenzwinkernd an. Und wir erfuhren vom enormen Kunstsinn einer kleinen Gemeinde, die seit der Einweihung der Galerie 2002 jährlich für sechs bis sieben Ausstellungen aufkommt. Nach Nowitzkis Worten war es erst die dritte oder vierte Fotoausstellung in diesen Räumen, was mich als Vertreter dieses Genres natürlich mit Stolz erfüllt. Vom Medium der künstlerischen Schwarzweißfotografie zeigte er sich ebenso angetan wie von der sich daraus ergebenden Verfremdung und Übersetzung der zumeist aus der erweiterten Region stammenden Motive.

In gewohnt souveräner Form führte Kunsthistorikerin Regina M. Fischer aus Pforzheim in die Ausstellung ein. Wie immer mied ihre Rede die Klippen sowohl der Profanität wie auch der Verquastheit, die wir aus manch anderen Einführungen leider kennen. Stattdessen machte sie Gehaltvolles auf unterhaltsame Weise verständlich - eine Fähigkeit, die in den nachfolgenden Gesprächen immer wieder lobend herausgestellt wurde. Mein künstlerischer Ansatz und meine verschiedenen Themenbereiche sind ihr über einige gemeinsame Ausstellungsprojekte der Vergangenheit nun schon gut vertraut. Immer wieder gerne, so auch diesmal, verweist sie auf jenes "Moment meiner Zerrissenheit". Sie tut dies zurecht, denn tatsächlich konnte und wollte ich mich zwischen Kunst auf der einen und Medizin bzw. Psychologie auf der anderen Seite nie endgültig entscheiden. Aber sie schaut mich in diesen Augenblicken auf eine Weise an, die mich denken und hoffen läßt, daß jene Zerrissenheit auch einen kreativen und damit fruchtbaren Spannungsbogen schafft. Inhaltlich verwies sie auf den meditativen bzw. traumwandlerischen (somnambulen) Charakter der gezeigten Arbeiten, auch auf deren räumliche und zeitliche Unbestimmtheit, wodurch sich dem geneigten Betrachter ein Zugang zu den eigenen Phantasien und Illusionen ("Erlkönig") eröffnet.

Eine sehr angenehme Überraschung stellte schließlich die musikalische Untermalung durch Angela Weiss aus Sulzfeld dar. Mit verschiedenen Saxophonen paraphrasierte und improvisierte sie das Ausstellungsthema solistisch. Besonders beeindruckt war ich persönlich von ihrer Art, das im Jazz wenig gebräuchliche Baßsaxophon sowohl durch perkussive wie auch musische Elemente zur Geltung zu bringen.

Soweit zu den Eindrücken der Vernissage, nun zum bevorstehenden Künstlergepräch.

Eingeweihte wissen schon, mit wieviel Herzblut ich diese Künstlergepräche begehe, ohne die Bedeutung der festlichen Vernissage mindern zu wollen. Auch diesmal freue ich mich auf ein Zusammentreffen mit einer kleineren Gruppe, um dann alle mitgebrachten Themen und Fragen (inhaltlicher, formaler und technischer Art) aufzugreifen und engagiert zu diskutieren. In diesem Sinn darf ich Sie nun sehr herzlich zum Künstlergespräch am Sonntag, den 12. Mai 2013 um 15:30 Uhr (dem Internationalen Tag der Museen zudem) nach Oberderdingen einladen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Thomas Brotzler

***

Ausstellungsdaten:
Veranstalter: Gemeinde Oberderdingen
Ort: Aschingerhaus, Aschingerstraße 3, 75038 Oberderdingen (Wegbeschreibung)
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag (inkl. Feiertagen), 14:00 bis 17:00 Uhr
Dauer: Sonntag, 21. April 2013 bis Sonntag, 26. Mai 2013
Künstlergespräch: Sonntag, 12. Mai 2013, 15:30 Uhr

Weitere Informationen:
Rundschreiben Nr. 07|2013 vom 08.04.2013 (Link)
"Kunst & Kultur - Veranstaltungen der Gemeinde Oberderdingen 2013" (PDF, 775 KB)

Vorschaubilder (in obiger Reihenfolge):
http://www.brotzler-fineart.de/fotos/ha02_ua03_vb15.jpg
http://www.brotzler-fineart.de/fotos/ha02_ua02_vb05.jpg
http://www.brotzler-fineart.de/fotos/ha02_ua07_vb05.jpg

Optionale Anmeldung (Name, Anzahl Personen) zur Veranstaltung:
http://www.brotzler-fineart.de/rueckmeldung/201305121530

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2. Mai 2013