Dr. Thomas Brotzler
            Fine-Art-Fotografie

            Rundschreiben
            Nr. 14|2014 

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Einzelausstellung „Der Geschmack der Erinnerung | Bericht von der Vernissage und Einladung zum Künstlergespräch am 21. November 2014 in Maulbronn


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kunstfreunde,

im heutigen Rundschreiben will ich Ihnen gerne weiter über meine aktuelle Einzelausstellung berichten. 

Es ist mir schon immer ein wenig bange im Vorfeld einer Ausstellung, nicht zuletzt wegen der schweren Halbe-Rahmen, in denen die Bilder präsentiert werden: „Wie lassen sich diesmal die fast sieben Zentner der 25 Exponate anfassen? Werden diese in der Maulbronner Postscheuer einen guten Platz und ebensolches Licht finden?“ Doch verflogen solche Sorgen unter tatkräftiger Mithilfe von Stadtarchivar Martin Ehlers und Hauptamtsleiter Alexander Meixner rasch: Platzierung, Hängung und Ausleuchtung der Exponate gingen flott von der Hand, „die Bilder fanden leichthin zur Ausstellung zusammen“.

Eng ging es dann in der sehr gut besuchten Vernissage am letzten Freitag zu: „Menschen und Bilder standen nahe beieinander, nichts konnte mehr umfallen.“ Doch waren dabei keine Beengung und Beklemmung spürbar, viel eher freundliche Begegnungen und intensive Diskussionen, die bis kurz vor Mitternacht anhielten. Manch einer der Anwesenden, insbesondere der ehemaligen Beschäftigten, mag dabei - so meine Hoffnung - auch Gelegenheit gefunden haben, seine Erinnerungen an die Schenkwerke zu sortieren und das Gewesene innerlich zu verarbeiten.

Bürgermeister Andreas Felchle hatte die Anwesenden zum Auftakt sehr warmherzig und humorig begrüßt, doch mußte er etwaige Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Verwertungsdilemmas auch wieder dämpfen. Dem Künstler mag der „Dornröschenschlaf des städtischen Filetstücks“ durchaus das inspirierende Gefühl einer aus der Zeit gefallenen Ästhetik vermitteln; für die Gemeinde und Anrainer ist das ewige Hoffen und Bangen freilich auch eine Belastung.

Die Kunsthistorikerin Regina M. Fischer hob in ihrer Einführung auf die akribische Spurensuche vor der eigentlichen Bildnahme ab. Tatsächlich waren es die zahlreichen Gespräche mit ehemaligen Beschäftigten, Orts- und Geschichtskundigen, welche meinen fotografischen Blick entscheidend lenkten und atmosphärisch in die nun gezeigten Bilder einfloßen. Auch verwies die Laudatorin auf den meditativen Charakter meiner Fotodurchgänge, der für mich so entscheidend und prägend ist. Ich hatte dies in verschiedenen Publikationen schon mit einem „Suche nicht und Du findest!“ umschrieben. Letztlich geht es darum, „mit der Kamera vor Ort ein äußeres Bild der inneren Verfassung zu zeichnen, um die Gedanken und Empfindungen bei der Motiverarbeitung auch für den nachfolgenden Betrachter greifbar zu machen“.

Sehr berührend und bereichernd wirkte auch der musikalische Vortrag der Cellistin Barbara Noeldeke. Die teils klagenden, teils ätherischen Klänge, die sie ihrem Instrument entlockte, rahmten die Ausstellung perfekt ein. Viele Gefühlsfacetten bei der Bildbetrachtung, etwa Wehmut, Staunen und Hoffen, fanden sich so aufgegriffen und gespiegelt.

Weitere Eindrücke der Vernissage mögen die Berichte der Pforzheimer Zeitung unter dem Titel „Fotokunst im Zeichen der Erinnerung“ und des Mühlacker Tagblatts unter dem Titel „Dornröschen erwacht nicht mehr“ vermitteln. 

Die Ausstellung ist nun an bzw. zu den unten genannten Tagen und Uhrzeiten geöffnet und bietet solchermaßen Gelegenheit für eine stille Betrachtung. Manche Diskussion mag auch noch nicht abgeschlossen, manche Frage und Anmerkung noch nicht geäußert worden sein. Für solches darf ich Sie nun herzlich zum Künstlergespräch am Freitag, 21. November 2014 um 19:30 Uhr in die Maulbronner Postscheuer einladen.

Die obigen Vorschaubilder zeigen nochmals die drei bei den „8. Black & White Spider Awards“ - dem renommiertesten Wettbewerb für künstlerische Schwarzweißfotografie auf internationaler Ebene - im Bereich „Architektur, Profifotografen“ ausgezeichneten Arbeiten dieser Serie (Studien 12, 49 und 64). Ergänzende Informationen mit weiteren Vorschaubildern und der bisherigen Berichterstattung finden sich weiterhin auf einer eigenen Projektseite. Der Vollständigkeit halber darf ich nochmals darauf hinwiesen, daß sämtliche Arbeiten im Groß- und Archivformat in jeweils limitierter Auflage auch käuflich erworben werden können.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Thomas Brotzler


Ausstellungdetails und Kontaktdaten:
Einzelausstellung in der Städtischen Galerie „Postscheuer“, Frankfurter Straße 4 in 75433 Maulbronn, Tel.: 07043-955806.,
Künstlergespräch am Freitag, 21. November 2014 um 19:30 Uhr.
Ausstellungsdauer von Freitag 07. November 2014 bis Sonntag, 23. November 2014.
Öffnungszeiten Montag bis Freitag jeweils 14:30-17:00 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils 11:00-17:00 Uhr bei freiem Eintritt.

Weitere Informationen und Presseberichte:
Themenseite auf der eigenen Fotografie-Homepage
Gewinnergalerie der „8. Black & White Spider Awards“
Pforzheimer Zeitung vom 10.11.2014: „Fotokunst im Zeichen der Erinnerung“ (1,5 MB)
Mühlacker Tagblatt vom 11.11.2014: „Dornröschen erwacht nicht mehr“ (2,1 MB)

 
14. November 2014