Dr. Thomas Brotzler
            Fine-Art-Fotografie


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            Nr. 06|2017

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Einzelausstellung „Was vom Werke übrig blieb“ | Bericht von der Vernissage und Einladung zum Künstlergespräch am 30. April 2017 um 15 Uhr


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kunstfreunde,

mit der gut besuchten und lebhaft diskutierten Vernissage vom 02. April 2017 wurde meine aktuelle Einzelausstellung „Was vom Werke übrig blieb" im Katharinentaler Hof nahe Bauschlott eröffnet - davon möchte ich zunächst kurz berichten:

Der Initiator und Kurator der Ausstellung, Dr. Norbert Jüdt, spannte dabei in seiner Werkeinführung und Laudatio einen weiten Bogen - von der Verortung der Fotografie als Instrument nicht nur der Dokumentation und Erinnerung, sondern insbesondere auch des persönlichen Ausdrucks über die psychologischen Anklänge meiner Bildstrecke bis hin zu existentiellen Fragen menschlicher Individuation und Werkschaffung.

Gleichsam griff Dr. Frederik Durczok in seinem musikalischen Vortrag jenes in der Bildstrecke verankerte Thema von Annährung und Verabschiedung, auch einer Iteration von Bewahrung und Übergang auf, indem er ein eigenes Stück, eines seiner Lehrerin Tina Ternes und ein weiteres von deren Lehrerin Barbara Heller in zwei Stücke von Johann Sebastian Bach einrahmte und aufführte.

Nach den vorangegangenen Präsentationen bei den „10. Kunst auf Abwegen“ in Nagold 2013 und in der Galerie „Raum für Kunst“ der Albrecht-Bopp-Stiftung in Horb am Neckar 2015 ist meine Bildserie über die ehemaligen und mittlerweile vollständig verschwundenen Mühlacker Ziegelwerke nun zur Künstlergilde Buslat e.V. und damit quasi in die Heimat zurückgekehrt.

Die nebenstehenden Vorschaubilder zeigen die Studie 07 (links) und Studie 19 (rechts) - ein Mausklick öffnet jeweils eine bildschirmgroße Darstellung im Browser. Die Bildserie umfaßt mittlerweile 68 Arbeiten vom März 2013 bis Januar 2017, und erstmals finden sich in der aktuellen Ausstellung auch Arbeiten aus den Jahren 2016 und 2017 aufgeführt, welche die „neu entstandene Landschaft nach erfolgtem Abriß” zeigen.

Dieser „Kreis des Werdens, Seins und Vergehens” ist damit abgeschlossen, und der nächste „Lebenszyklus von Einkaufsmärkten, Parkplätzen und Reihenhäusern” steht noch aus - man hört allerdings, daß dem bisherigen Investor die „Aussicht auf den schnellen Baudollar” immer noch nicht verlockend genug erschien, weswegen das Areal vorerst ein kommunalpolitischer Hotspot und im Dornröschenschlaf bleibt.

Vordergründig mag es um den verständlichen Wunsch gehen, verfügbare Flächen zu nutzen, hintergründig geht es nach meinem Dafürhalten aber immer auch um die Frage, wieviel „profitorientierte Einfallslosigkeit und städebauliche Verödung” wir uns (als eine reiche Gesellschaft) eigentlich leisten wollen - jedenfalls ist in historisch interessierten Kreisen Mühlackers (zu denen ich mich selbst zähle) weiterhin ein merkliches Bedauern zu verspüren, daß die vorhandene Substanz nicht teilweise erhalten und für neue Zwecke umgewidmet werden konnte.

Doch zurück von solch politischen zu den künstlerischen Belangen, wenngleich diese von Zeit zu Zeit (wie eben auch in diesem Projekt) auch eng miteinander verwoben sind. Was nun noch ansteht, ist das Künstlergespräch zum Ausstellungsende hin, im Sinne einer Finnisage also. Dazu möchte ich Sie nun für Sonntag, den 30.04.2017 um 15 Uhr herzlich in den Katharinentaler Hof einladen - eine Anfahrtskizze dorthin findet sich nochmals nebenstehend.

In diesem Rahmen besteht traditionell die Gelegenheit, in kleinerer Runde eingehender auf konzeptionelle Belange der Gesamtserie oder auch auf kompositorische, dramaturgische und technische Gegebenheiten einzelner Bilder einzugehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Thomas Brotzler

 
20. April 2017