Dr. Thomas Brotzler Fine-Art-Fotografie | ||
| ![]() ![]() Fotoprojekt »Michaels Espressobar – Von der wundersamen Wandlung eines Eisenbahnaufbereitungswerkes« Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstfreunde, ![]() In solcher Weise sprach mich unlängst ein Bekannter an, der sich gewissermaßen auf die Umwidmung und Umnutzung historischer Industriebauten in Richtung zeitgemäßer Produktions- und Veranstaltungsstätten konzentriert hat. Er heißt Michael, und er bat darum, seinen vollständigen Namen und den Ort des Geschehens zum jetzigen Zeitpunkt noch aus dem Spiel zu lassen. Dies konnte ich gut nachvollziehen, da ja am Objekt noch einiges zu tun ist und er das Fertige zu gegebener Zeit und in geeigneter Weise selbst der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Als Michael mir gegenüber von ´großer, historischer Halle, Aufbereitungswerk und Eisenbahn´ sprach, stellte sich bei mir sogleich jene besondere Wachheit ein, die (bildlich gesprochen) wohl auch dem Fährtensuchhund zu eigen sein mag, welcher eine interessante Spur entdeckt. Ansonsten verstand ich bis dahin nur Bahnhof und assoziierte allenfalls ´Märklin-Eisenbahn, Pinzette und Uhu´. Später und bei der Führung durch das Objekt begann ich zu verstehen, daß hier ´die großen Jungs an den großen Loks´ ungefähr das machten, was wir vormals ´als kleine Jungs an den kleinen Loks´ probierten. ![]() Bei besagter Führung war ich tief beeindruckt von der zeitlosen Schönheit jener vornehmlich aus der Gründerzeit bzw. dem beginnenden Jugendstil (also Anfang des 20. Jahrhunderts) stammenden Bauten. Gleichsam ist bemerkenswert, wie aufwendig (ziegelgemauerte Wände) und zugleich unkaputtbar (Träger nahezu in Edelstahlqualität) damals gebaut wurde. Für meine schönen Märklin-Eisenbahn-Phantasien fand ich zunächst aber gar kein Äquivalent. Man ahnt zwar und sieht an einigen (probeweise geöffneten) Stellen auch die früheren Gleisanlagen und Arbeitsgruben, doch ist der Boden durchgehend asphaltiert, was offensichtlich der zwischenzeitlichen Nutzung als Lager geschuldet ist. ![]() Mein inneres Schlitzohr ist ja bei solchen Exkursionen immer mit von der Partie. So kamen wir bei unserem Durchgang auch durch die seitlichen Partien bzw. Anbauten der Halle, die vormals Verwaltung, Werkstätten und Umkleidemöglichkeiten waren, und an einer bestimmten Stelle verfiel Michael (der im übrigen ja ein baulich kundiger und kaufmännisch rechnender Mensch ist) vollends ins Visionäre. „Hier soll meine Espressobar hinkommen”, meinte er lakonisch. ![]() Der Führung durch das Objekt durch Michael folgte dann der eigene fotografische Durchgang – hierzu muß ich mich in eine meditative Verfassung bzw. autistische Versenkung bringen und kann gar keine wie auch immer geartete Ablenkung brauchen. Gleichwohl blieben mir Michaels Worte im Sinn und nahmen insofern auch Einfluß auf die nachfolgende Auswahl und Gestaltung der Szenen. In die Bildstrecke spielen somit ganz verschiedene Aspekte hinein – etwa eine Reminiszenz an die Modelleisenbahn der Kindheit, die Freude an zeitloser Architektur und deren sinnstiftender Bewahrung oder eben auch jenes, was dort künftig sein wird. Wie immer ist der Betrachter freilich frei, eigene Anklänge in die Bilder einzubringen, denn Kunst entsteht ja bekanntermaßen auch im Augenblick der Betrachtung ... Ein Klick auf die Vorschaubilder öffnet eine bildschirmgroße, insofern detailreichere Darstellung im voreingestellten Browser. Weitere Bilder dieser Exkursion können bei Interesse auch im großformatigen Ausdruck in meinem Atelier eingesehen werden. Wie gehabt können die Bilder natürlich auch signiert und in limitierter Auflage käuflich erworben werden. Mit freundlichen Grüßen, Dr. Thomas Brotzler | |
9. August 2017 |